In seinem ersten Theaterstück befasst sich Holger Jerzembek mit den Gefahren der Manipulation durch Technik. In seiner Komödie Online_Skating, Inline_Dating kombiniert ein Erfinder ein Mobiltelefon, das sich mit seinem Nutzer verschweißt, mit einer Dating-App, um herauszufinden, wie sich Menschen damit auch in ihren intimsten Momenten steuern lassen.
In der Uraufführungsinszenierung verlegt Regisseur Thomas Stumpp das Geschehen daher in die Zukunft, in eine seltsam altertümlich-futuristisch anmutende Parallelwelt des Jahres 2317. Das Tempo der Entwicklungen, ja des ganzen Lebens hat sich beschleunigt. Haushaltsgeräte, die das Leben angenehm machen, sind nicht mehr nur smart von überall her steuerbar, sondern haben mittlerweile auch humanoide Gestalt angenommen. Die Menschen hingegen haben angefangen, sich mehr und mehr ihren Geräten anzugleichen, so wie langjährige Hundebesitzer oft ihren vierbeinigen Freunden ähnlich sehen. In dieser bunt bewegten Welt läuft auch dem genialen Entwickler Engelbert Distel seine Erfindung aus dem Ruder, denn wie sich am Ende herausstellt, findet die wahre Liebe ihren eigenen Rhythmus und lässt sich weder steuern, noch manipulieren. Vielmehr überwindet sie Zeit und Raum und lässt auch in dieser eigentümlich durchtechnisierten Welt das Menschlichste am Ende die Oberhand gewinnen.
Jerzembeks schnelle und witzige Dialoge werden kontrastiert durch ein menschlich-emotional agierendes Ensemble und so geht dieses Spiel um Macht und Ohnmacht in einem Rausch von Farben und Klängen über die Bühne.
Mit: Anna Schmölz, Georg Grieshaber, Jonas Stöhr, Katrin Schmölz, Katrin Thomaschewski, Nils Paskarbis
Musiker: DIRK
Regie und Ausstattung: Thomas Stumpp
Spieldauer 60 Minuten
Uraufführungspremiere war am 19. November 2021 im Einstein
Kultur
Mit freundlicher Unterstützung des Bezirksausschusses 5 Au-Haidhausen
Zuschauerstimmen:
"Die Schauspieler haben ihr Rollen professionell gespielt – Respekt. Mit wenig technischem Aufwand und nur 6 Schauspielern eine faszinierende und unterhaltsame Handlung mit schönen Wortwechseln auf die Bühne gebracht. Tja – und als Resümee: der Mensch ist in Sachen Liebe doch den Algorithmen überlegen."
"Glückwunsch zur gelungenen Uraufführung! Bei dem hervorragend inszeniert und gespieltem Stück wird einem richtig der Spiegel vorgehalten."
"Hat Spaß gemacht! War kurzweilig und amüsant."